Einfallsreiche Aktionen des TV Sennfeld werden prämiert
Der TV Sennfeld zählt zu den Gewinnern des Lotto- Sportjugend-Förderpreises. Am 24. Juli erfährt der Verein, auf welchem Platz er gelandet ist.
„Wir freuen uns super“, erklärt Dagmar Hufnagel vom TV Sennfeld am Donnerstag im Gespräch mit den FN. Sie hatte erst am Morgen einen Anruf von ihrem Ansprechpartner bei Lotto erhalten und so vom Erfolg ihres Vereins beim Sportjugend-Förderpreis erfahren. Dass der TV gewonnen hat, ist also bekannt – aber nicht, was er bekommt. Denn die genaue Platzierung wird erst am 24. Juli verraten.
Für diesen Termin ist die Preisverleihung im Europa-Park Rust geplant, und da wird – wenn es Corona-bedingt möglich ist – eine Abordnung des TV hinfahren.
„Einen anderen Weg gegangen“
Wofür der Verein ausgezeichnet wird, ist dagegen schon klar: „Wir haben uns damit beworben, dass wir im ganzen Jahr 2020 einen anderen Weg gegangen sind. Wir haben unsere Veranstaltungen nicht digital gemacht, sondern haben alle zwei oder drei Monate eine neue Aktion entwickelt und durchgeführt, die auch unter Corona-Bedingungen möglich war“, berichtet Dagmar Hufnagel. Das heißt: Man konnte sich dabei weiter draußen bewegen und begegnen, eben mit Abstand.
Los ging das im März mit dem „Corona Warrior Pfad“, danach war im Mai, Juni und Juli die „mobile Sporthalle“ unterwegs. „Wir haben einfach mein Auto vollgepackt mit Turngeräten und sind zu den einzelnen TV-Kindern hingefahren. Im Garten oder vor dem Haus haben wir dann zusammen Sport gemacht.“
Im August gab es die „Actionbound Rallye“ in Sennfeld, ein Bewegungsangebot durchs Dorf für alle. Anspruchsvoll war im Oktober der Bewegungspfad, bei dem man Buchstaben suchen und zu einem Lösungswort zusammenbauen musste. Als das wieder erlaubt war, baute man vor der Festhalle einen Turnplatz auf, den viele nutzten.
Unangenehme „Wartesituation“
Was man mit dem Preisgeld – egal wie hoch es ist – am Ende macht, ist noch offen. „Denn wir wissen ja gar nicht, ob alle Kinder und Jugendlichen nach Corona wieder zu uns zurückkommen. Da sind wir momentan in einer ganz blöden Wartesituation“, findet Dagmar Hufnagel. Sie glaubt: „Ein ’weiter so wie vorher’ wird es nach Corona nicht geben.“
Zum Hintergrund des Lotto-Preises: Eine Jury wählte aus 556 Bewerbungen 83 Vereine aus, die für ihre vorbildliche Jugendarbeit mit Preisen von bis zu 7500 Euro ausgezeichnet werden. Prämiert wurden Aktionen der Jugendarbeit der Jahre 2019 und 2020. Sie reichen vom Engagement für die Gesellschaft und das Gemeinwohl über Partizipation von Kindern und Jugendlichen bis hin zu Freizeitaktivitäten. Auch Angebote der digitalen Jugendarbeit, Projekte zu Inklusion, Integration und Nachhaltigkeit waren dabei. Der Wettbewerb stieß auf erfreulich große Resonanz: Noch nie gab es so viele Teilnehmer. Am 24. Juli werden auch die drei Landessieger gekürt, die insgesamt 15 000 Euro erhalten. Für beispielgebende Aktionen in der Corona-Zeit vergab die Jury zehn mit je 1000 Euro dotierte Sonderpreise.
Sabine Braun, Fränkische Nachrichten 30.04.2021